Verdun 1916

Verdun 1916, Jens Walko Kunst, walko-art, Waldenbuch

...und Kunst gegen den Krieg

Verdun 1916, Westfront zwischen Deutschland und Frankreich : Ort der größten Tragödie im ersten Weltkrieg.

Die "Schlacht um Verdun" : Am 21.Februar 1916 griffen deutsche Truppen den Festungsgürtel um die französische Stadt Verdun an. In der ca. 10 Monate dauernden Schlacht (21. Februar bis 20.Dezember 1916) wurden über 370.000 Franzosen und mehr als 330.000 Deutsche getötet, verletzt oder als vermisst gemeldet.

Verdun 21.02.1916, Collage Jens Walko
Verdun 02-21-1916, Collage 2012, 37x75cm
Gas ! Gaz ! - Objekt 2011, 75cm,Jens Walko Kunst, Walko-art
Gas ! Gaz ! - Objekt 2011, 75cm, unverkäuflich
Das Schlachtfeld 1916, beim I-Werk Fumin, Verdun, Jens Walko Kunst, walko-art
Das Schlachtfeld 1916, beim I-Werk Fumin

Nach meinem ersten Besuch (2007) des ehemaligen Schlachtfeldes (Le Champ de Bataille de Verdun) fasste ich den Entschluss die erlebten Eindrücke und Gefühle in "Kunstwerken gegen den Krieg" zu verarbeiten.

Das Schlachtfeld heute - 2010, Verdun, Jens Walko Kunst, Walko-art
Das Schlachtfeld heute - 2010

Verdun-Kunst

Im Jahr 2007 entstehen erste Zeichnungen und Gemälde. In den folgenden Jahren Collagen und Objekte.

 

Zum Teil werden originale Materialien von 1916 in den Kunstwerken verarbeitet, die in der Region um Verdun bei diversen Händlern, auf Flohmärkten und in Internet-Auktionen erworben wurden.
Es gibt einige Förster und Bauern in der Gegend, die auch 95 Jahre nach der Schlacht immer noch "Kriegsschrott" finden und sich gerne von dem ein oder anderen Teil trennen.

Auch fast 100 Jahre nach Ende der Kämpfe gibt es noch immer einen lebhaften Handel mit Originalrelikten aller Art. Das zeugt davon welch gewaltige Materialschlacht 1916 in Verdun tobte.

Ähnlich wie beim "Treibholz und Treibgut" zeigen diese Materialien  deutliche "Spuren der Vergangenheit"

Gestalterisches elementar ist der Kontrast der verwitterten Oberflächen der Materialien zu den bemalten Flächen.

Neben den erdfarbenen Tönen gibt es auch leuchtende Farbtöne, die bewußt sparsam und oft nur punktuell eingesetzt werden.

Die Verdun-Collagen einigt ihre insgesamt "authentische Anmutung".

Im Gegensatz zu anderen von mir bereisten Orten (z.B. Bretagne, Normandie) entsteht kein Kunstwerk direkt an Ort und Stelle. In Verdun wird lediglich fotografiert und erste Ideen /  Entwürfe werden skizziert.


Verdun-Kreuz, Jens Walko, Kunst in Waldenbuch
Verdun-Kreuz

Als im ersten Weltkrieg bei Verdun die erste und bis dahin größte technischen Materialschlacht der Geschichte der Menschheit tobte, wurde alle bis dahin bekannte Kriegstaktik und Strategie obsolet.

Der massive Einsatz von Kanonen, Geschützen, Maschinengewehren, Handgranaten, Flammenwerfern, Giftgas und den ersten Kriegsflugzeugen hatte nichts mehr mit dem einstigen Kampf von Soldat gegen Soldat zu tun.

 

Millionenfacher Beschuß der Schützengräben mit Granaten aller Kaliber zwang die Soldaten dazu sich im festgefahrenen Stellungskrieg tief in das Gelände einzugraben.


Den Feind, oft nur wenige Meter im gegenüberliegendem Graben entfernt, konnte man nicht mehr sehen. Ständiger Granatbeschuss, bestialischer Leichengeruch, Matsch und Schlamm in den Schützengräben (oder in dem was davon übrig blieb), tödliche Giftgasangriffe und die Ausbreitung von Ungeziefer aller Art demoralisierte die Menschen. Eine geordnete und funktionierende medizinische Versorgung war aufgrund der zahlreichen Verwundundeten und Toten nicht mehr gegeben.

Soldaten kamen aus allen gesellschaftlichen Schichten und sie meldeten sich oft begeistert als Kriegsfreiwillige. Auch prominente Künstler waren Kriegsteilnehmer und verarbeiteten die Kriegseindrücke bzw. Erlebnisse z.T. eindrucksvoll in Ihrem Werk (z.B. Otto Dix in Flandern (1891-1969)).

Manche Künstler kamen jedoch nicht mehr dazu. Sie wurden Opfer dieses Krieges, z.B. August Macke (1887-1914) und Franz Marc (1880-1916). Letztgenannter war am 04. März 1916 bei Verdun gefallen.

 

Oben: Skizzen einer Schlacht, nach alten Fotografien, 2009

Explodierte Granate und Grabenkunst eines "Poilu", verzierte Granathülse aus Messing (l'art des Poilus), Jens Walko, walko-art Kunst in Waldenbuch
Explodierte Granate und Grabenkunst eines "Poilu", verzierte Granathülse aus Messing (l'art des Poilus)